MK/M 2014/02
Die Malerei mit dem Titel MK/M 2014 / 02 stammt aus einer Serie von fünfzehn Hochformaten. Die Formen aus satter, grasgrüner Farbe wurden mit einem Farbroller auf die weiss grundierten Leinwände aufgetragen. Um jedes Bild zu verfertigen, so denkt man, hat der Künstler wohl nur wenige Minuten benötigt. Gleichzeitig wirken die Formentscheidungen zu genau, als dass sie einer achtlosen Produktion entstammen könnten.
Von Formen zu sprechen scheint nicht ganz treffend, auch wenn es sich um solche handelt – Streifen, Rechtecke, Quadrate. Eher angemessen ist diese als Gesten zu bezeichnen, denn die Bewegungen des Rollers sind erkennbar. Jedes Bild ist individuell und doch steht hier das serielle Prinzip im Vordergrund, so tragen die Bilder auch Seriennummern als Titel. Man könnte fast annehmen, dass die Formgesten auf Algorithmen basieren. Schlussendlich kann sich die Betrachterin nicht immer sicher sein, welches Bild Michael Krebber selbst gemacht hat oder hat malen lassen. Trotzdem sind in den Spuren der aufgetragenen Farbe auch menschliche Bewegungen erkennbar: abbrechen, übermalen, die Rolle mal mehr, mal weniger auf die Leinwand drücken. Krebber meidet in seinen Arbeiten einen Signature Style, tut dies aber im Bewusstsein, dass noch in der reduziertesten Geste ein persönlicher Ausdruck vorhanden ist, eine Aussage gemacht wird, ein mark making passiert.
Man kann diese Gesten auch als ironische Versuche verstehen, mit den banalsten Mitteln eine transzendentale malerische Wirkung hervorzurufen, was Krebber selbstverständlich nicht gelingt, sondern eher eine comic-artige Version von abstrakter Malerei. Auch wenn Ironie im Spiel ist, verbirgt sich hinter den grünen Markierungen eine romantische Ernsthaftigkeit, mit der im vermeintlich Banalen, in der Leere, eine Essenz von Komposition und Ausdruck zu suchen.