Michaela Eichwald (*1967 Berlin)

Mit ihren über fünf Metern Länge setzen Michaela Eichwalds (*1967, lebt in Berlin) Collagen Knotti Times I und Knotti Times II (beide 2013) zu ihrer Erfassung einerseits Distanz, andererseits Nähe voraus. Bearbeite Zeitungsausschnitte, – darunter ein Cover der Zeitschrift Text + Kritik von 1975, Hochzeitseinladungen oder eine Seekarte aus der DDR sind zusammen mit Fotografien oder Fotokopien älterer Werke und Textpassagen auf Papieruntergrund geklebt und malerisch verbunden.

Die Kombination von Sprache und Bild verweist auf Eichwalds untrennbaren Umgang von Text, Gestaltung und der Form, in der es auftritt und teils sichtlich widerstrebend zu einem Ganzen zusammengezwungen wird. Eine Art Amalgam aus direktem Erleben, Reflektion, versuchter Gegenwartsanalye und wiederum dem Versuch, das in Sprachlichkeit zu überführen, scheinen die Titel der ausgestellten Arbeiten zu bilden, die sie „Paintagen“ nennt: Knotti Times I. Fashion des Abwendens, nicht mehr Lächeln, Unterlaufen. Die modisch Versprengten, Fragilen und Verirrten, die dir ab sofort die Autos verkaufen und Knotti Times II. The artist in her mid-forties.

Text: Geraldine Tedder, 2015

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